Von der Nachbarschaftshilfe zur Chancenpatenschaft

Rabea Herl_Chancenpatin - Kopie

Rabea Herl engagiert sich für ein Seniorenpaar aus Deutz

Während des ersten Corona bedingten Lockdowns fasste Rabea Herl den Entschluss sich in ihrer Nachbarschaft zu engagieren. Im Bürgerzentrum Deutz entdeckte sie einen Aushang der „Helfenden Hände“ und meldete sich bei Ceno. Was daraus entstanden ist, hat sich die 36-Jährige selbst nicht träumen lassen: „Ich habe neue Großeltern gefunden!“ berichtet sie mit einem Strahlen im Gesicht über die Beziehung zu einem Seniorenpaar mit rumänischen Wurzeln.

Sympathie seit dem ersten Treffen

Einmal wöchentlich nimmt Frau Herl sich zwei Stunden Zeit, um für das 85-jährige Paar den Wocheneinkauf zu erledigen. Denn aufgrund der Pandemie und einiger Vorerkrankungen verlässt das Ehepaar, das in einem benachbarten Häuserblock wohnt, die Wohnung nicht mehr. „Wir waren uns auf Anhieb sehr sympathisch. Auch wenn wir uns nur ‚auf Abstand‘ im Hausflur begegnen können, ist zwischen uns eine Nähe entstanden, die weit über den Einkauf hinausgeht“, so Herl. Das Paten-Tandem diskutiert beispielsweise Themen, wie rumänische Literatur oder politisches Weltgeschehen. Aber auch Persönliches, wie der aktuelle Gesundheitszustand, kommen bei den regelmäßigen Treffen nicht zu kurz. Dass Rabea Herl und das Paar aus unterschiedlichen Generationen kommen, ist eine Bereicherung für beide Seiten. Die Chancenpatenschaft eröffnet den Senioren die Möglichkeit – trotz der Pandemie – am Leben außerhalb der eigenen vier Wände teilzuhaben.

„Bei jedem Wocheneinkauf bringe ich eine Überraschung mit!“

Sowohl die Frau als auch der Mann arbeiteten einst als Ingenieur*in an den Deutz-Werken. „Beide sind sehr intellektuelle Menschen, die für viele Themen Interesse zeigen“, erzählt Herl, die sich vegan ernährt. „Eine gesündere Ernährung ist durch meine Einkäufe und unseren Austausch für beide zu einem neuen Beschäftigungsthema geworden. Ich habe sogar schon eine vegane Buttercreme-Torte gebacken bekommen“, freut sie sich. Anfangs tat sich das Ehepaar ein wenig schwer die Hilfe der Patin ohne Gegenleistung anzunehmen. Auch wenn das für die Sozialarbeiterin und Hochschuldozentin selbstverständlich ist. Damit beide Seiten sich wohl fühlen, etablierten sie eine kleine Tradition: „Bei jedem Wocheneinkauf bringe ich eine Überraschung mit und darf mir selbst auch eine Kleinigkeit aussuchen“. Das sorge meist für unterhaltsamen Gesprächsstoff. „Unsere Beziehung basiert auf dem Prinzip des Gebens und Nehmens. Jede Begegnung ist mit viel Witz und bereichernden Unterhaltungen verbunden“ resümiert Rabea Herl. Für die Zukunft plant das Paten-Tandem einen Besuch im Lieblingsrestaurant des Ehepaars.

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